02.04.2019 / Agenda Währing

Alles was Sie schon immer über den Gemeinschaftsgarten im Leopold-Rosenmayr-Park wissen wollten

2014  wurde mit dem „Zaunkönig“ der erste Gemeinschaftsgarten in Währing gegründet. Seit dem gab es viele Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern einen Weiteren zu gründen um mehr Menschen die Möglichkeit zu geben im Bezirk garteln zu können. Im Februar 2018 ergriff dann die Lokale Agenda Währing die Initiative und organisierte eine erstes Info- und Austauschtreffen für alle Interessierten. Im Verlauf des Frühjahrs wurde dann in Abstimmung mit dem Bezirk und der MA 42 ein geeigneter Standort gesucht.

 

Im Juni 2018 fiel die Standortentscheidung schließlich auf den Leopold-Rosenmayr-Park in Gersthof. Die Gründe dafür waren, dass dieser sehr ruhig gelegen ist und gleichzeitig durch die Straßenbahnlinie 40 gut an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen ist. Zusätzlich gab es für den Park keinerlei Pläne oder Konzepte der MA 42 und es gab von Seiten des Bezriks den Wunsch in diesem Stadtteil einen neuen Impuls zu setzen. Über den Sommer wurde von Interessierten ein Verein mit Namen „Zusammen Wachsen- Gemeinschaftsgarten im Leopold-Rosenmayr-Park“gegründet.

 

Daraufhin arbeiteten alle Interessierten gemeinsam an einem Leitbild für die Gründung einer Agendagruppe, welches hier eingesehen werden kann. Dabei wurden in einer Diskussion folgende Ziele erarbeitet:

  • Die Errichtung eines neuen Gemeinschaftsgartensim Leopold-Rosenmayr-Parkin Gersthof.
  • Der Anbauund Erhalt von biologischem Saatgut.
  • Die Förderung des Kennenlernensund die Einbindung von Menschen aus der Nachbarschaft.
  • Garten-und nachbarschaftlichen Projekteund Veranstaltungen im Gemeinschaftsgarten sollen die kulturelle, soziale und die generationsübergreifende Vielfalt fördern.
  • Integration von Gruppen wie bspw. Kindergärten im Rahmen von naturverbundenen, im weitesten Sinn gärtnerischen Aktivitäten.
  • Bewusstsein schaffen für die gesundheitsfördernde Wirkung von Gärten und Gartenarbeit und Projekte zu diesem Thema umsetzen oder unterstützen.

 

Dieses Leitbild wurde schließlich am 15.11.2019 der Steuerungsgruppe präsentiert und mit allen politischen VertreterInnen des Bezirks, der Agenda Währing, sowie den SprecherInnen der anderen Agendagruppen erörtert. Daraufhin wurde einstimmig beschlossen, die Gruppe „Zusammen Wachsen“, welche das Ziel hat einen Gemeinschaftsgarten im Leopold-Rosenmayr-Park zu errichten als Agendagruppe aufgenommen. Das Protokoll dieser Sitzung finden Sie hier. Dadurch wird sichergestellt, dass die politischen VertreterInnen und die Agendagruppe in einem regelmäßigen Austausch stehen. Interessierte können sich so bei der Lokalen Agenda über das Projekt informieren und an den regelmäßige Treffen der Agendagruppe teilnehmen können, welche allen Menschen offen stehen. Diese Termine wurden sowohl über den Newsletter als auch über die Homepage der Agenda Währing kommuniziert.

 

Als nächster Schritt wurde ein Aushang erarbeitet, welcher anfang Dezember im Leopold-Rosenmayr-Park und in den angrenzden Wohnhäuser ausgebracht wurde. Dieser informierte die AnrainerInnen darüber, dass vor Ort ein neuer Gemeinschaftsgarten entsteht, dass es die Möglichkeit gibt, dabei mitzuwirken und, dass Interessierte sich bei der Lokalen Agenda Währing über das Vorhaben informieren können. Weiter wurde ein Antrag auf Nutzungsvereinbarung an die MA 42 gestellt. Dabei wurde beantragt insgesamt 315m2 der Wiese als Gemeinschaftsgarten nutzen zu dürfen. Von seiten des Stadtgartenamts kam die Anfrage, ob man nicht auch die angrenzende Kiesgrube sowie die Böschung mitbetreuen könnte. Die aktiven Menschen rund um Verein und Agendagruppen erklärten sich bereit, dies zu übernehmen um die angesprochenen Bereiche in Eigeninitiative wieder für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen. Dazu gab es auch einen Austausch, aus dem hervorging, dass wieder einige Parkbänke im Bereich des ehemaligen Spielplatzes aufgestellt werden. Weiter ist geplant dort einige weitere Sitzmöglichkeiten, eine Hundetränke und eventuell einen Kasten zum Bücher tauschen aus eigenen Mitteln zu errichten. Die Gruppe sieht es seither als ihre Aufgabe, der Nachbarschaft diesen Teil des Parks zur Verfügung zu stellen und diesen zu betreuen.

 

Da es den Wunsch gab, den Garten schon 2019 anlegen zu können wurden zwischen  Jänner und März mehrere Gruppentreffen in einem Abstand von rund 2 Wochen abgehalten. Diese wurden von jeweils von rund 10 BürgerInnen besucht. Dabei wurden folgende Inhalte erarbeitet: Zunächst kam man überein, das Thema Gemeinschaft in den Vordergrund zu stellen. Dementsprechend wurde vereinbart, statt Einzelbeeten mit Gemeinschaftsbeeten zu arbeiten. Dafür gab es mehrere Gründe. Zunächst gab es Berichte von anderen Gemeinschaftsgärten, dass Einzelbeete oft dazu führen könnten, dass man sich untereinander kaum kennt. Weiter kann durch Gemeinschaftsbeete vermieden werden den genutzten Bereich mit einzelnen Hochbeeten zu zustellen. Stattdessen können unterschiedliche Beetetypen angelegt, und ein gesamtheitliches Gestaltungskonzept erarbeitet werden, dass auch AnrainerInnen und PassantInnen zum verweilen einladet. Die Grundzüge dieses Konzepts wurden in einer Begehung am 27.02.2019 erarbeitet.

 

Durch die gemeinschaftliche Nutzung der Beete ergeben sich auch weitere Aspekte. Zunächst gibt es keine Möglichkeit ein eigenes Beet zu erhalten. Was zunächst nach einer Einschränkung klingt ermöglicht allerdings viele Vorteile. Denn so kann die Entscheidung, wo welche Pflanzen angebaut werden danach ausgerichtet werden, welche Bedürfnisse diese haben. So können Beete geschaffen werden die auf unterschiedliche Obst- Gemüse und Kräutersorten ideal abgestimmt sind, was nicht nur die Qualität sondern auch den Ertrag verbessert. Die Verteilung der Ernte soll im Herbst anhand der von den Mitgliedern investierten Zeit verteilt werden. Wie dem Leitbild der Gruppe zu entnehmen geht es bei dem Projekt „Zusammen wachsen“ nicht nur um die gärtnerische Tätigkeit sondern auch um das gemeinsame Tun vor Ort.

 

Weiter wurde besprochen, wie zugänglich der Garten sein soll. Nach einer kurzen Diskussion einigte man sich darauf, dass es zwar einen Zaun benötigt um Tiere und deren Exkremente fernzuhalten, allerdings soll das Gartentor so angelegt werden, dass es nicht versperrbar ist. Zunächst überlegte man, dass durch einen Zaun Vandalismus verhindert werden könne, doch schließlich einigte man sich darauf, dass Vandalismus auch mit Zaun passieren würde und man mit Schließzeiten nur die Nachbarschaft schädigen würde. Auch der Zaun selbst soll einladend wirken- statt einen teuren Metall- oder Staketenzaun anzuschaffen wird ein lebender Zaun aus Weidenruten angelegt. Dieser soll nicht nur optisch ansprechender wirken sondern auch durch Beerensträucher eränzt werden, die von allen PassantInnen zum Naschen genutzt werden kann.

 

Im Laufe des Februars 2019 erarbeitete man gemeinsam eine erste Kostenschätzung und eine Einreichung für das partizpative Projektbudget der Lokalen Agenda Währing. Da in der Gruppe bereits viel Know-How zum Thema Gartenarbeit vorhanden ist, konnten die Kosten für die Errichtung des Gartens sehr niedrig gehalten werden. Alleine durch die Entschiedung keinen Metallzaun anzuschaffen sondern mit Weiden zu arbeiten konnten viele Kosten vermieden werden. Dadurch, und durch einige andere Überlegungen war es möglich, die Finanzierung des Gartens ohne weitere Mittel von außen zu organiseren und allein über das partizipative Projektbudget der Lokalen Agenda Währing zu bewerkstelligen. Die Budgetmittel wurden im Anschluss an das Steuerungsgruppentreffen am 20.02.2019 in Abstimmung mit den SprecherInnen der anderen Agendagruppen besprochen und verteilt.

 

Da eine Umsetzung nun immer näher rückte war es wichtig die Nachbarschaft einzuladen an dem neuen Gemeinschaftsgarten mitzuwirken. Dazu wurde eine Hinweistafel erarbeitet  und am 28.02.2019 im Leopold-Rosenmayr-Park augestellt. Diese informierte darüber, dass hier ein neuer Gemeinschaftsgarten entsteht, dieser öffentlich zugänglich bleibt und auch für die Nachbarschaft einen Mehrwert erzuegen soll, es noch die Möglichkeit gibt dabei mitzuwirken sowie die Kontaktdaten des Vereins und der Lokalen Agenda Währing sollte man sich noch weiter dazu informieren wollen.

 

Im März wurden im Rahmen eines Agendagruppentreffens die Statuten des Vereins überarbeitet und weitere Mitglieder aufgenommen. Derzeit sind 14 Personen im Verein aktiv. Weiter wurde die Bezirksvorstehung Währing als außerordentliches Mitglied aufgenommen. Dadurch wird sicher gestellt, dass die Bezirksvorstehung, unabhängig davon wer dieses Amt inne hat, über alle Aktivitäten des Vereins informiert wird und an den Versammlung des Vereins teilnehmen kann.

 

Um weiter auf die Nachbarschaft zuzugehen einigte man sich darauf Ende März ein Kennenlernwochenende zu veranstalten. Das Ziel dabei war es im persönlichen Kontakt mit der Nachbarschafft über den neuen Gemeinschaftsgarten zu informieren und Interessierten die Möglichkeit zu geben mitzuwirken. Einen Rückblick über das Kennenlernwochenende finden Sie hier.

 

Derzeit suchen die Vereinsmtiglieder auch nach neuen Interessierten, welche sich per Mail an zusammen-wachsen@gmx.at direkt an den Verein wenden können. Der Verein sammelt diese Interessenbekundungen und ladet in regelmäßigen Abständen zu Versammlungen ein. Bei diesen können neue Mitglieder aufgenommen werden. Eine gute Möglichkeit mit dem Projekt und den Menschen dahinter in Kontakt zu kommen und die derzeit aktiven Personen kennen zu lernen ist es, zu einem Treffen der Agendagruppe zu kommen. Diese sind allen Menschen öffentlich zugänglich und die aktuellen Termine finden Sie im . Für die Treffen wird keine Voranmeldung benötigt.